der Förderpreis_
die unabhängige Jury ermittelte den Preisträger des Förderpreises.
Der Preis ist mit 400 Euro dotiert.
Ausgewählt wurde der Beitrag
"Zeitschenkerin" von Lars Smekal



David Schuster:
Der Film "Zeitschenkerin" von Lars Smekal hat uns als Jury überzeugt, da er nicht nur
filmisch und handwerklich gut umgesetzt ist, sondern auch weil er mit viel Feingefühl ein
schwieriges Thema gut einfangen konnte. Gerade das Thema Tod und Sterbebegleitung lädt
offensichtlich sehr zu Schwermut und Fatalismus ein. Und das natürlich zurecht. Nur hat der
Film gut gezeigt, wie die junge Frau, die "Zeitschenkerin", es gerade zu ihrer Aufgabe macht,
den Betroffenen Kraft und Begleitung zu geben - und zwar mit einer positiven, menschlichen
und respektvollen Art. Und so hat auch der Film es geschafft, das Thema mit Hoffnung und
Leichtigkeit zu erzählen, ohne aber ihm seinen Ernst zu nehmen oder es zu trivialisieren. Und
genau dieser gelungene Spagat hat uns dazu gebracht, den Film auszeichnen zu wollen.
Gabriele Sikorski:
"Der große Preis der Jury, der Förderpreis der Videonale 2025, geht an den Film
"Zeitschenkerin" von Lars Smekal.
Wir waren uns als Jury sehr schnell darüber einig, dass "Zeitschenkerin" als Dokumentarfilm
diese Auszeichnung erhalten sollte. Mit großer Leichtigkeit und viel Humor erzählt Lars
Smekal hier eine sehr liebevolle, warmherzige Geschichte über das Sterben, parallel aus der
Sicht einer Betreuerin sowie eines Betroffenen und seiner Frau."
Angela Kern:
Der Film rückt mit einer bemerkenswerten Sensibilität ein Thema in den Fokus, das für direkt
Betroffene aber auch beteiligte Personen ein emotionaler und manchmal schwer zu
bewältigender Prozess ist. Die Protagonisten bringen mit ihrer menschlichen Stärke das
Thema „Tod“ ohne Rührseligkeit und ohne Klischees nahe. Dieser Film vermittelt durch das
Ehepaar Bechtluft auch Zuversicht und zeigt, dass das Unausweichliche hart in das Leben
Betroffener einschneidet, aber auch, dass die letzte gemeinsame Zeit sehr wertvoll ist. Die
Zeitschenkerin nimmt dem Publikum mit ihrer frischen Art und ihrer Kraft, sich dem Tod
regelmäßig zu stellen, die Angst vor dem, was für jeden irgendwann unausweichlich
kommen kann.